Einbau der Edelstahlbehälter in Stiebarlimbach
Die ZWE - Verbandsräte waren zu einer nicht alltäglichen Ortsbesichtigung nach Stiebarlimbach gekommen. Verbandsvorsitzender Johann Kalb hatte sie eingeladen, dem besonders „spektakulären“ Teil des Baus eines neuen Hochbehälters beizuwohnen. Denn zum ersten Mal in der Verbandshistorie kommt eine ganz neue Technik zum Einsatz. Es ist der erste Hochbehälter des ZWE, bei dem man sich für eine Hallenbauweise mit Edelstahltanks entschieden hat. Bei dieser Bauweise zeigen sich die Vorteile vor allem beim Betrieb und der späteren Unterhaltung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Betonbehältern, die aufwendig keimfrei gehalten werden müssen, sind die Edelstahltanks nahezu wartungsfrei. Ein Reinigungsautomat mit Hochdruckdüsentechnik arbeitet völlig selbstständig. Dabei sind die voraussichtlichen Baukosten von rund 720.000 Euro der Gesamtmaßnahme einschließlich der Errichtung des Gebäudes nicht höher, als bei einer herkömmlichen Stahlbetonbauweise.
Aufgrund der enormen Größe der Behälter müssen diese vor Ort zusammengeschweißt werden. Zwei zylindrische Edelstahlbehälter mit einem Durchmesser von acht Metern und einer Höhe von 7,20 Meter kommen in dem Behältergebäude zur Aufstellung. Die Spezialfirma Hydro-Elektrik aus Ravensberg demonstrierte ihre speziell dafür patentierte Technik des „Wickelverfahrens“, bei dem 75 cm breite und 3 mm starke Duplex-Edelstahlbahnen im Kreis gleichzeitig von beiden Seiten aneinandergeschweißt werden, wobei die Blechbahnen dabei nicht überlappen dürfen. Die Genauigkeit des patentierten Schweißprozesses bewegt sich im Mikrobereich, die beiden 355 Kubikmeter fassenden Wasserbehälter müssen schließlich einen bis über sieben Bar hohen Druck standhalten. „Live sieht man so etwas wahrscheinlich nur einmal im Leben“, waren Kalb und sein Ratsgremium von der technisch enorm aufwendigen Verarbeitungsweise begeistert. Auch mit dem bisherigen Bauverlauf zeigten sich die Verbandsräte zufrieden. Kalb: „Wir liegen voll im Zeitplan!“.