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15.02.2023 – 19 Uhr: Neueste Informationen zur Wasserversorgung – Netzchlorung

Aufgrund neuester Befunde sowie Bewertung der aktuellen technischen Situation, mit Verweis auf die entlastenden Befunde (siehe Anhang), hat der Krisenstab des ZWE folgendes beschlossen:

Für das Gesamtnetz der Wasserversorgung (untenstehenden Ortschaften) erfolgt eine Netzchlorung. Ausgenommen sind quellwasserversorgte Ortschaften. Die Netzchlorung wird angefahren ab Mittwoch, 22.02.2023. Die Abkochanordnung gilt bis auf Weiteres.

Gerne wollen wir Ihnen aufgrund der „Unruhe“ in der Wasserversorgung aus den letzten Tagen einige Informationen mitgeben:

  • Warum wurde die Netzchlorung beschlossen?

Die Chlorung des Netzes ist erforderlich, um nach den Vorkommnissen mit Verkeimungen der letzten Tage Gewissheit zu erlangen, dass im Netz einschl. Ihrer Hausanschlüsse keine Keime mehr vorliegen können. Es kommt zu einer Gesamtdesinfektion. Weiterhin dient die Netzchlorung dem Schutz des Systems während notwendiger Instandsetzungen in mehreren Bereichen.

  • Wie lange gilt die Abkochanordnung noch?

Die Abkochanordnung gilt so lange, bis sie durch das Gesundheitsamt in Forchheim zurückgenommen wird. Das ist voraussichtlich der Fall, wenn das Netz nachweislich in allen Bereichen keimfrei ist. Aktuell sind rd. 60 % der Proben untersucht, es sind bisher alle Keimuntersuchungen negativ.

Wir rechnen damit, dass wir Sie hier bis Freitag abschließend informieren können. Die Befunde können Sie in Kürze online auf unserer Website einsehen.

  • Gibt es noch weitere Probleme mit Ablagerungen bzgl. Eisen und Mangan im Netz?

Derzeit nicht. Die meisten der untersuchten Proben sind bereits ausgewertet. Aktuell gibt es in den ausgewerteten Proben keine Auffälligkeiten mehr. Die restlichen Auswertungen werden wir, sobald verfügbar, veröffentlichen, einsehbar ebenfalls auf unserer Website. Weiterhin wird engmaschig bzgl. Eisen und Mangan im Netz beprobt.

  • Um welche anstehenden Instandsetzungen handelt es sich voraussichtlich?

Vorrangig ist das Netz vor allem im Bereich Eggolsheims von den aufgetretenen Eisen- und Manganbelägen freizuspülen. Netzspülungen dieser Art sind nichts Ungewöhnliches und werden an vielen Orten in Bayern durchgeführt. Es wird nach einem ausgearbeiteten Spülplan gearbeitet. Das Chlor im Netz schützt dabei vor etwaigen weiteren Keimen und unterstützt die Spülung gleichzeitig. Die Spülung erfolgt abschnittsweise. Hiervon werden Sie vorab frühzeitig informiert.

Weiterhin sind Instandsetzungen vor allem an den Hochbehältern Buttenheim und Seußling erforderlich. Diese betreffen die Gebäude und die technischen Einrichtungen. Deren Umsetzung erfolgt unter dem Schutzschirm der Netzchlorung in den nächsten Wochen.

  • Ist das Chlor im Trinkwasser gefährlich?

Nein. Das Chlor wird in den Grenzen der geltenden Trinkwasserverordnung und mit Zustimmung des Gesundheitsamtes in Forchheim zugegeben. Wirksame Konzentrationen werden voraussichtlich zwischen 0,1 und 0,3 mg/L liegen. Durch ein hochmodernes Verfahren mit pH-neutraler Chlorbleichlauge kommt zu sensorischer Wahrnehmung der Chlorung nur in sehr verringertem Maße.

Hierbei erfolgt eine enge Zusammenarbeit mit dem Zweckverband zur Wasserversorgung der Juragruppe in Pegnitz, die uns tatkräftig unterstützt und mit dem modernen Verfahren aushilft. Das mit Chlor geschützte Trinkwasser kann bedenkenlos und ohne Einschränkungen genutzt, insbesondere verzehrt werden, auch durch Kleinkinder und ältere Menschen.

  • Wie lange wird gechlort?

Die Chlorung wird voraussichtlich so lange betrieben, bis die oben beschriebenen Maßnahmen durchgeführt sind. Über das anstehende Ende der Chlorung werden wir Sie ebenfalls zeitnah informieren.

  • Worin lagen eigentlich die Ursachen für die zurückliegenden Probleme im Trinkwasser?

Das können wir heute nur teilweise beantworten. Ursächlich für die Ablagerungen im Netz mit Eisen und Mangan sind wahrscheinlich kleinere Defekte in der Aufbereitung im Maschinenhaus Unterstürmig. Diese haben zur Netzablagerung und auch zu den aufgetretenen Trübungen beigetragen. Die Defekte werden in den nächsten Wochen behoben, bis entsprechende Bauteile lieferbar sind. Ursachen für die Verkeimungen im Netz Eggolsheims konnten bisher nicht ausgemacht werden. An der Ursachenforschung arbeiten wir mit Hochdruck und mit Unterstützung hinzu gezogener Experten im Trinkwasserfach.

Ursache für die vorsorgliche Abkochanordnung im Gesamtnetz sind eingetretene Defekte an den Hochbehältern Buttenheim und Seußling, die im Rahmen einer Begehung mit dem Gesundheitsamt Forchheim am 09.02.2023 festgestellt werden mussten.

  • Wird der Wasserpreis durch die anstehenden Maßnahmen erhöht?

Die zusätzlichen anfallenden Kosten in den nächsten Wochen und Monaten müssen im 4-Jahres-Rhythmus auf den Wasserpreis umgelegt werden, da Reparaturen in der Wasserversorgung rein gebührenfinanziert ist. Derzeit werden Planungen und Kostenschätzungen ausgearbeitet. Erst mit Vorliegen der Kosten aus den Angebotseinholungen bzw. Ausschreibungen kann hier Näheres ausgesagt werden.

Folgende Ortschaften sind betroffen:

  • Eggolsheim
  • Kauernhofen
  • Rettern
  • Bammersdorf
  • Jägersburg
  • Neuses/Regnitz
  • Pautzfeld
  • Schlammersdorf
  • Trailsdorf
  • Hallerndorf
  • Willersdorf
  • Haid
  • Schnaid
  • Stiebarlimbach
  • Kreuzberg
  • Seußling
  • Altendorf
  • Buttenheim
  • Unterstürmig
  • Dreuschendorf
  • Ketschendorf
  • Gunzendorf
  • Senftenberg

Die bisherigen Ergebnisse der Untersuchungen des Wassernetzes: