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Stellungnahme des ZWE zum Bericht des FT vom 28.01.2020 „Unterstürmiger Bürger machen sich Sorgen um das Trinkwasser im Regnitztal“

Der Zweckverband zur Wasserversorgung der Eggolsheimer Gruppe möchte zur Berichterstattung folgende Anmerkungen abgeben und bittet um Veröffentlichung:

 

Der ZWE betreibt derzeit 7 Tiefbrunnen. Zwei in der Gemarkung Eggolsheim, drei in der Gemarkung Unterstürmig und zwei in der Gemarkung Altendorf. Die Tiefbrunnen nutzen das Grundwasservorkommen in 40 bis 50 Meter Tiefe im sogenannten Rhätolias, der als zusammenhängender und regional bedeutender Kluftgrundwasserspeicher angesehen wird.

Dieses Grundwassersystem wird von einer ca. 15-20 Meter starken Schicht aus Tonstein (Lias beta) überlagert und geschützt. Oberfächennahes Wasser, auch das Wasser aus den Baggerseen kann daher nicht unmittelbar in das vom ZWE genutzte Grundwasserstockwerk gelangen.

Es handelt sich um unterschiedliche Grundwassersysteme. Die verschiedenen Zusammensetzungen des Grundwassers aus den Tiefbrunnen des ZWE und der oberflächennahenWassers zeigen dies deutlich.

Der ZWE nutzt mit seinen Tiefbrunnen den von Osten kommenden Grundwasserstrom, der sich nach den Modellvorstellungen Richtung Regnitztal bewegt. Das Neubildungsgebiet liegt daher östlich vom Gewinnungsgebiet und erstreckt sich bis in die zentrale Mulde der Fränkischen Schweiz. Die Nutzung erfolgt so nachhaltig wie möglich und in Übereinstimmung mit den behördlich genehmigten Entnahmemengen.

Da aufgrund von zu wenig Niederschlägen die Grundwasserneubildung auch in tieferen Grundwasserschichten rückläufig ist, muss man auch hier in Zukunft von sinkenden Pegeln ausgehen.

Herrn Zierock, als Vertreter des Sportfischereivereines LAB Altendorf e.V., wurden 2018 und 2019 alle angeforderten Daten zur Verfügung gestellt. Von zu wenig Transparenz kann daher keine Rede sein. Um seinem Versorgungsauftrag nachzukommen, muss der ZWE im Rahmen des Unterhalts in den nächsten Jahren seine Tiefbrunnen regenerieren. Die Herstellung eines zusätzlichen Tiefbrunnens (Brunnen VIII) in der Gemarkung Altendorf ist daher erforderlich, um im Zeitraum der Regenerierung den Wasserbedarf decken zu können. Zudem muss für die mit Quellwasser aus dem Jura versorgten Gebiete des ZWE in Zukunft eine Zusatzversorgung vorgehalten werden. Die Herstellung dieses Brunnens VIII ist daher 2020 vorgesehen.

Der ZWE begrüßt alle Maßnahmen zur Einsparung von Trinkwasser und möchte an dieser Stelle appellieren, dass insbesondere in den Sommermonaten ein verantwortungsvoller Umgang mit unserem wichtigsten Lebensmittel erfolgen muss. Die in den letzten Jahren deutlich gestiegene Nachfrage an Gartenwasserzählern lässt für uns den Schluss zu, dass möglicherweise noch nicht allen Bürgerinnen und Bürgern bewusst ist, wie wertvoll unser Trinkwasser ist.

Für den ZWE

 

Claus Schwarzmann

Verbandsvorsitzender

 

Zum Bericht im Fränkischen Tag vom 28. Januar 2020